Geschichtlicher Überblick der ÖAK

Die Österreichisch-Armenische Kulturgesellschaft wurde im Jahre 1974 in Wien gegründet. Ihr Hauptziel ist es die armenische Kultur und Errungenschaften den Österreichern näher zu bringen, die österreichische Kultur und Geschichte den Armeniern bekannt zu machen und die Armenier mit österreichischen Fragen zu konfrontieren.

Zu den Mitgliedern der Österreichisch-Armenischen Kulturgesellschaft zählen natürlich auch Österreicher – Wissenschafter, Schriftsteller, Künstler und bekannte Intellektuelle – ebenso wie Armenier.

Die Gesellschaft unterhält kulturelle Beziehungen zu verschiedenen Organisationen in Österreich, Armenien und der Diaspora. Die ÖAK ist Mitglied der PaN (Partner aller Nationen), einer Dachorganisation der Gesellschaften in Österreich (www.dachverband-pan.org)

Angefangen mit den 1970er Jahren hat die Gesellschaft neben kulturellen Veranstaltungen, auch mehrere Projekte verwirklicht, deren Ziel es war, über armenische Geschichte, Architektur, Handwerk, Musik, Genozid an Armeniern, etc. zu informieren.

Die Gesellschaft organisierte:

  • Armenischen Sprachunterricht
  • Armenische, Deutsche und Englische Vorträge von armenischen und nicht-armenischen Schriftstellern, Künstlern und berühmten Funktionären:
    Prof. Vahagn Dadrian, Silva Gabudigian, Hrachia Hovanessian , Gevorg Emin , Prof David Marshall Lang t, Vahagn Davtyan, Prof. Ralph Giordano, Prof. Hermann Goltz, Prof Charlotte Täuber t, Günther Poidinger, Prof. Rosemarie Isopp, Dr. Elisabeth Bauer-Manndorf, Dr. Dipl.-Ing. Roland Schachl, Prof Helmut Buschhausen, Prof. Helmut Weiss, Prof. Hilde Buschhausen, Dr. Tessa Hofmann, Dr. Ursula Nitsch, Mag. Dr. Hamparsun Hartunian, Mag. Hubert Wiederhofer, Dipl.-Ing. Beransch Hartunian-Tahmasians und andere.
  • Kulturelle Abende und Konzerte von:
    Komitas Quartett, Yerevan Trio, Armenisches Staatliches Gesang- und Tanzensemble, Bert-Ensemble, Raissa Mkrdichian, Artasches Avedian, Lola Khomianz, Saro Danielian, Svetlana Khanumian, Rima Saribegian, Ararat Petrossian, Suren Ganjumian, Baris Gevorkian, Avo Kouyoumdjian, Svetlana Navasardian, Sirvart Ghazanjian, Medik Assatourians, das Gesangs- & Tanzensemble der Armenischen Gesellschaft in Bulgarien, etc.
  • Armenische Sommerschule (Sprache, Geschichte, Religion, Musik)
  • Treffen von armenischen Ärzten in Österreich und Gründung der „Sektion MED“ der ÖAK
  • Jährliche Reisen nach Armenien mit Österreichern, Armeniern und anderen Nationalitäten
  • Herausgabe mehrerer Ausgaben des periodischen „ÖAK Journals“
  • Bildungsreise mit Armeniern und Österreichern zur Mechitaristen Kongregation in Venedig/Italien und Besuche verschiedener Museen in Österreich, um sich mit den Schätzen der armenischen und österreichischen Kultur vertraut zu machen
  • Einrichtung eines armenischen Kreuzsteines beim Grabstein von Dr. Johannes Lepsius in Meran/Italien
  • Organisation einer Gedenkwoche anlässlich des 1. Todesjahres des berühmten Komponisten Aram Khatchaturian, welche aus Ausstellungen, Konzerten, Vorträgen und der Präsentation der Filme, derer Musik er komponiert hat, bestand
  • Verfilmung des Dokumentarfilmes „Drei Jahrtausende Armenien“ in Armenien Walter Kreuzig, Dipl.-Ing. Beransch Hartunian-Tahmasians, Astig Asvazadurian
  • Teilnahme von armenischen Jugendlichen aus Österreich an einer alljährlichen Jugend-Campingveranstaltung in Armenien.
  • Kooperation mit anderen armenischen Gesellschaften in Österreich zum Zweck der Aufstellung des Genozid-Denkmales bei der St. Hripsime Kirche in Wien (Entwurf. Dipl.-Ing. Beransch Hartunian-Tahmasians, Koordinator: Ehrenmitglied der ÖAK Garbis Papazian).
  • Schenkung von 151 Rollstühlen für die Erdbebenopfer im armenischen Erdbebengebiet.
  • Schenkung und Versand eines Gastroskops an ein Krankenhaus in Spitak/Armenien.
  • Unterstützung bei der Produktion des Fernsehberichtes „Wienerische Begegnungen“ für das Armenische Staatliche Fernsehen (Robert Mavisakalian, Norik Stepanian).
  • Organisation und Unterstützung bei der Errichtung eines 1:25 Modells der St. Echmiadzin-Kathedrale in Minimundus in Klagenfurt/Österreich; Segnung des Modells durch den Katholikos aller Armenier, Seine Heiligkeit Garegin I.
  • Idee, Realisation und Einrichtung eines Franz Werfel-Denkmals am Schillerplatz in Wien/Österreich (Bildhauer: Ohan Petrossian, Architekt: Roland Martirossian; mit der Unterstützung der „Musa Ler“ und das Außenministerium der Republik Armenien)
  • Mitwirkung bei Verfilmung eines Dokumentarfilmes über die Stadt Wien, sowie das armenische Leben in Wien, ausgestrahlt im staatlichen Fernsehen (Arm1) der Republik Armenien.

Die Ehrenmitglieder der Österreichisch-Armenischen Kulturgesellschaft sind:

Prof. Rosemarie Isopp (✝ 2019)
Herr Garbis Papazian (✝ 2019)
Herr Günther Poidinger

Die Präsidenten der Österreichisch-Armenischen Kulturgesellschaft waren:

Haig Kavaldjian (1975 – 1978)
Mag. Hubert Wiederhofer (1978 – 1980)
Mag. Dr. Hamparsun Hartunian (1980 – 1981)
Dipl.-Ing. Beransch Hartunian-Tahmasians, seit 1981

Denkmal von Franz Werfel

Der armenische Außenminister Vartan Oskanian und der Vize-Bürgermeister der Stadt Wien, Dr. Bernhard Görg, haben am 9. Oktober 1998 auf dem Schillerplatz in Wien das Denkmal von Franz Werfel, Autor des unvergessenen Romans „Die 40 Tage des Musa Dagh“, feierlich enthüllt.

Die Idee dieses prestigeträchtigen Projektes kam von unserem Langzeit-Präsidenten Dipl. Ing. Razmik B. Hartunian-Tahmasians. Durch seinen unermüdlichen Einsatz konnte das Projekt realisiert und das Denkmal aufgestellt werden. Es ist das Ergebnis der Zusammenarbeit und der Bemühungen des Außenministeriums der Republik Armenien, der Österreichisch-Armenischen Kulturgesellschaft, der Botschaft der Republik Armenien in Österreich, der armenischen Organisation „Musa Ler“ in Armenien, des Bildhauers Vahan Petrossian, des Architekten Roland Martirossian sowie vielen armenischen Organisationen und Privatpersonen. Auf dem Denkmal ist von oben nach unten zu lesen: „Musa Ler (in armenischer Sprache) / Franz / Werfel / Prag 1890 – 1945 Beverly Hills / In Dankbarkeit / und Hochachtung / Das armenische Volk“, sowie das Logo der Österreichisch-Armenischen Kulturgesellschaft.

Kathedrale St. Etschmiadzin, Armenien

Der Kathedralskomplex St. Etschmiadzin (der Name bedeutet „Der eingeborene Sohn stieg herab“) liegt in der gleichnamigen Stadt, 20 km westlich von Jerewan. Mittelpunkt des dreifach ummauerten Bezirkes, der eine geistliche Akademie mit Kloster, Priesterseminar und wertvoller Bibliothek umschließt, ist die Kathedrale, eine armenische Kuppelkirche, die 302 von Gregor „Lusaworitsch“ (Der Erleuchter) gestiftet und an der Stelle eines heidnischen Heiligtums errichtet wurde; der heutige Bau ist ein Vier-Pfeiler-Bau mit vier fünfeckigen (innen aber halbrunden) Konchen, der seit etwa 484 nachgewiesen ist. Ein dreiräumiger Anbau im Osten enthält eine Schatzkammer. Das Baumaterial ist ein braunroter Tuffstein. Das Kloster ist seit 1441 ständiger Sitz des Katholikos, des Oberhaupts der armenischen Kirche. Gregor der Erleuchter, auf dessen Betreiben König Tiridates III. im Jahre 301 Christ wurde und das Christentum zur Staatsreligion erhob, war der erste Katholikos; er starb um 325. Die Armenier sind durch die Entwicklung einer bestimmten Technik die ersten Kuppelbauer der Welt.

Die Idee, die Freiluftaustellung Minimundus am Wörthersee in Klagenfurt mit einem Baudenkmal aus Armenien zu bereichern, kam von unserem Langzeit-Präsidenten, Dipl. Ing. Razmik B. Hartunian-Tahmasians. Das Modell der Kathedrale, welches aus demselben Material gefertigt ist wie das Original, in Minimundus, wurde durch die Unterstützung der Österreichisch-Armenischen Kulturgesellschaft im Jahr 1994 aufgestellt und 1997 von Seiner Heiligkeit Katholikos Aller Armenier Karekin I. gesegnet.

2001 – Das Jahr der 1700 Jahr-Feierlichkeiten des Bestehens des Christentums als offizielle Staatsreligion in Armenien.

Grabmal von Pastor DDr. Johannes Lepsius

Der Katholikos aller Armenier, Seine Heiligkeit Vasgen I., stiftete auf Bitte der Österreichisch-Armenischen Kulturgesellschaft einen Kreuzstein für das Grabmal von Pastor DDr. Johannes Lepsius in Meran / Italien. Auch die Idee für dieses Projekt kam von unserem Langzeit-Präsidenten Dipl. Ing. Razmik B. Hartunian-Tahmasians.

Pfarrer DDr. Johannes Lepsius war wohl eine der schillerndsten Persönlichkeiten, die sich für das armenische Volk während des Genozids an den Armeniern einsetzten.

Nach langen Bemühungen gelang es in Zusammenarbeit mit verschiedenen deutschen und armenischen Organisationen den Kreuzstein zum Todestag von DDr. Lepsius im Beisein seiner Töchter aufzustellen und einen Festakt zu veranstalten.

Das Genozid-Mahnmal

Das im Hof der St. Hripsime Kirche in Wien 3., Kolonitzgasse 11 aufgestellte Genozid-Mahnmal wurde 1984 errichtet. Idee und Entwurf stammt von Dipl.-Ing. Razmik B. Hartunian-Tahmasians.

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